Bonitätsprüfung nutzen – Risiken minimieren

Kerstin Stamer
Unternehmen führt Bonitätsprüfung durch
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Mit Bonitätsprüfung Risiko minimieren | BuchhaltungsButler

Vor einer Kreditvergabe oder der Zusammenarbeit mit einem neuen Vertragspartner wird häufig eine Bonitätsprüfung durchgeführt. Wir erklären Ihnen die Bedeutung von Bonitätsprüfungen für Unternehmen, welche Daten für die Bonität eine Rolle spielen und wie eine Bonitätsprüfung erfolgt. Außerdem erfahren Sie, wie Ergebnisse gedeutet werden und wie Sie Ihre eigene Bewertung verbessern können.

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Bonität – was ist das?

Als Bonität wird die Kreditwürdigkeit von Personen und Unternehmen bezeichnet. Muss jemand seine Bonität gegenüber einem Vertragspartner nachweisen, dann wird u. a. ermittelt, mit welcher Wahrscheinlichkeit er einen Kredit abzahlen wird oder ob Forderungen Dritter zuverlässig beglichen werden.

Auch für Unternehmen ist es von Bedeutung, ob Kunden oder andere Vertragspartner kreditwürdig sind. Das Risiko von Forderungsausfällen kann durch entsprechende Bonitätsprüfungen minimiert und mögliche Zusammenarbeiten dadurch abgesichert werden.

Bonitätsprüfung – Was wird geprüft?

Ist jemand zahlungswillig und zuverlässig, wenn es um finanzielle Verpflichtungen geht? Wie war sein Zahlungsverhalten in der Vergangenheit? Welchen Job hat mein Vertragspartner und wie sicher ist dieser? Antworten auf diese Fragen geben Aufschluss über die persönliche Kreditwürdigkeit von Privatpersonen. 

Ähnliche Fragen kann ein Kreditgeber oder Vertragspartner sich aber auch vor dem Vertragsabschluss mit Unternehmen stellen. Dann werden zur Prüfung qualitative Merkmale wie Marktchancen, Marktstellung und Informationen zur Unternehmensführung sowie die Qualifikationen der Mitarbeiter einbezogen.

Die wirtschaftliche Kreditwürdigkeit hingegen wird anhand der Höhe des Einkommens ermittelt. Außerdem werden Verbindlichkeiten, finanzielle Verpflichtungen und vorhandenes Vermögen sowie Eigenkapital zur Ermittlung herangezogen. Bei Unternehmen spielen der Cashflow und die Liquidität der Firma zudem eine Rolle. Man spricht hier von quantitativen Merkmalen zur Bonitätsermittlung.

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Verfahren zur Prüfung

Mittels der Überprüfung soll also die aktuelle wirtschaftliche Lage eines Geschäftspartners beurteilt und die zukünftige Zahlungsfähigkeit ermittelt werden. Hierfür stehen unterschiedliche Prüfungsverfahren zur Verfügung.

Firmen und Banken besitzen zum Teil interne Bewertungsmethoden, die auch Rating- oder Scoringverfahren genannt werden. Bei diesen hauseigenen, standardisierten Verfahren wird für die geprüften Personen oder Unternehmen ein Scoringwert anhand der qualitativen und quantitativen Merkmale ermittelt.

Ähnlich wird bei der externen Prüfung verfahren. Jedoch werden die Daten hier von Auskunfteien abgefragt oder Ratingagenturen mit der Bonitätsprüfung beauftragt. Für Privatpersonen, kleine und mittlere Unternehmen werden in der Regel Auskunfteien wie die SCHUFA oder Creditreform befragt. Ratingagenturen überprüfen hauptsächlich die Kreditwürdigkeit großer Unternehmen.

Person prüft Bonität am Computer

Einmal jährlich haben Sie die Möglichkeit, eine kostenfreie Selbstauskunft einzuholen. Nehmen Sie diese Chance wahr. Sie sollten die Angaben darin regelmäßig auf Richtigkeit prüfen und die Informationen aus der Selbstauskunft nutzen, um Ihre eigene Bewertung zukünftig zu verbessern.

Wann ist eine Bonitätsprüfung sinnvoll?

Es gibt verschieden Szenarien im Geschäftsalltag, in denen eine Bonitätsprüfung für das Unternehmen sinnvoll ist. Sie sorgt für Sicherheit und minimiert finanzielle Risiken, wenn …

  • … Unternehmen mit neuen, bisher unbekannten Geschäftspartnern zusammenarbeiten möchten.
  • … Waren oder Dienstleistungen vom Unternehmen auf Rechnung angeboten werden.
  • … negative Erfahrungen mit Kunden bestehen oder das Unternehmen über Negativmerkmale von Geschäftspartnern Kenntnis erlangen (Mahnverfahren, Insolvenz, eidesstattliche Versicherung).

Bonitätsprüfung durch Auskunfteien

Auskunfteien sammeln Daten von Privatpersonen, kleinen und mittleren Unternehmen. Gesammelt werden Personendaten, Informationen zur Zahlungsweise, Gerichtsdaten (Mahnverfahren, Täuschungsversuche), Inkassodaten, Insolvenzdaten, Kreditverpflichtungen sowie Angaben zu bestehenden Konten. Diese Informationen werden zusammengefasst, mit Referenzdaten verglichen und ein Scoringwert ermittelt. Dieser gibt an, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein gewährter Kredit zurückgezahlt wird.

Basisscore

Die SCHUFA ist die größte und wohl bekannteste Auskunftei in Deutschland. Sie ermittelt regelmäßig den sogenannten Basisscore. Hierbei handelt es sich um prozentuale Angaben, die auf einer Skala von 0 bis 100% anzeigen, wie hoch das Risiko des Zahlungsausfalls ist. Je höher dieser prozentuale Wert ist, umso besser wurden eine Person oder ein Unternehmen dabei bewertet. Das Risiko steigt also mit sinkendem Prozentwert, wie auch die nachstehende Tabelle zum SCHUFA-Basisscore zeigt.

Scorewert in % Risikobewertung
> 97,50 sehr geringes Ausfallrisiko
95,00 – 97,50 geringes bis überschaubares Risiko
90,00 – 95,00 zufriedenstellendes bis erhöhtes Risiko
80,00 – 90,00 deutlich erhöhtes bis hohes Risiko
50,00 – 80,00 sehr hohes Risiko
< 50,00 sehr kritisches Risiko

Bei einer negativen Bewertung müssen die betreffenden Personen oder Unternehmen mit höheren Kosten und Zinsen oder gar einer Ablehnung eines Vertrags rechnen.

Bonitätsprüfung durch Ratingagenturen

Die Kreditwürdigkeit von großen Unternehmen wird von Ratingagenturen überprüft. In die Bewertung fließen die finanzielle Situation des Unternehmens ein, aber auch seine Markt- und Wettbewerbssituation sowie die Kompetenz des Managements. Neben vergangenen Jahresabschlüssen wird auch das aktuelle Zahlungsverhalten beobachtet und bewertet. Ratingagenturen verteilen Risikopunkte für einzelne Kriterien und stufen Unternehmen in Kategorien ein. Hierbei werden Buchstaben von AAA (A+++) bis D verwendet. Ein AAA spricht bei dieser Einordnung für eine hohe Kreditwürdigkeit.

Markus Schmetz

Markus Schmetz

Steuerberater bei Markus Schmetz Steuerberatung

Dipl. Kfm. (FH) Markus Schmetz ist Steuerberater, Fachberater für Finanz- und Vermögensplanung (DStV e.V.) und Inhaber einer Einzelpraxis in Düsseldorf. Er berät Privatpersonen, Existenzgründer und kleine und mittelständische Unternehmen. Im Unternehmensbereich hat er sich insbesondere auf die Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen spezialisiert.

Bonität – prüfen und geprüft werden

Das Thema Bonitätsprüfung kann ein Unternehmen auf unterschiedliche Weise betreffen. Zum einen werden Firmen selbst einer Prüfung unterzogen, wenn zum Beispiel ein Kredit beantragt wird. Vielleicht aber auch, wenn die Zusammenarbeit mit einem neuen Geschäftspartner bevorsteht.

Um das eigene Scoring zu verbessern, braucht es mehr als nur “pünktlich Rechnungen zu zahlen”. Sie können es zusätzlich positiv beeinflussen, indem Sie Ihr Eigenkapital erhöhen, Aufwendungen reduzieren, ein gutes Forderungsmanagement sicherstellen und Warnsignale wie Pfändungen und Lastschriftrückgaben vermeiden. Zudem sollten Sie Ihre Selbstauskunft regelmäßig auf Falschinformationen prüfen und diese ggf. löschen lassen.

Insbesondere im B2C-Bereich gehört auch die Überprüfung von Kunden häufig zum Alltagsgeschäft von Unternehmen. Vor dem Abschluss von Handy- oder Mietverträgen ist es üblich, dass Kunden ihre Bonität nachweisen. Ganz ohne externe Abfragen kann auch eine regelmäßige Überprüfung der eigenen Debitorenbuchhaltung Auskunft über evtl. Zahlungsschwierigkeiten von Geschäftspartnern geben. Pressemitteilungen, Eintragungen im Bundesanzeiger oder das Handelsregister sowie andere Geschäftspartner bieten ebenfalls Informationen für die interne Bonitätsprüfung.

Bonitätsprüfung online

Inzwischen gibt es viele Möglichkeiten, innerhalb weniger Minuten Auskunft über die Kreditwürdigkeit des Vertragspartners zu erhalten. Beim Vertragsabschluss vor Ort mit Privatkunden werden Daten häufig online abgefragt. Auch für den Erhalt einer Selbstauskunft nutzen Privatpersonen häufig Online-Angebote der Auskunfteien. Für Unternehmen, die im Geschäftsalltag regelmäßig Bonitätsprüfungen vornehmen, bieten die meisten Auskunfteien verschiedene Vertragsmodelle zur Online-Abfrage gegen Entgelt an.

Zwei Frauen besprechen was eine Bonitätsprüfung ist

Datenschutz bei der Bonitätsprüfung

Auskunfteien speichern und verarbeiten personenbezogene Daten. Dürfen sie das überhaupt? Gemäß Kapitel 2, Artikel 6 DSGVO ist die Verarbeitung von personenbezogenen Daten u. a. zu folgenden Zwecken erlaubt:

  • Die Person stimmt der Verarbeitung der Daten zu.
  • Die Verarbeitung ist nötig, damit die betroffene Person einen Vertrag abschließen kann.
  • Die Verarbeitung ist für die Erfüllung eines Vertrags oder einer rechtlichen Verpflichtung nötig.

Im Zusammenhang mit der Bonitätsprüfung, die vor dem Abschluss von Verträgen durchgeführt wird und welche nur bei berechtigtem Interesse erfolgt, ist die Verarbeitung also erlaubt.

Fazit

Die Bonitätsprüfung spielt sowohl im Privatleben als auch in der Geschäftswelt eine große Rolle. Sie ist bei Vertragsabschlüssen im B2C-Bereich sowie bei der Kreditvergabe gang und gäbe. Doch auch im Unternehmensalltag sollten Bewertungen von Geschäftspartnern im Rahmen des Risikomanagements regelmäßig vorgenommen werden, um die Gefahr von Forderungsausfällen zu minimieren.

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FAQs

Was genau wird bei der Bonität geprüft?

Bei der Bonitätsprüfung wird ermittelt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass jemand einer finanziellen Verpflichtung nachkommt. Man spricht bei der Bonität auch von Kreditwürdigkeit.

Wer darf eine Bonitätsprüfung machen?

Kreditgeber, potenzielle Geschäftspartner und jeder, der nachweisen kann, dass ein berechtigtes Interesse vorliegt, kann die Bonität eines anderen prüfen.  Außerdem darf eine Bonitätsprüfung vorgenommen werden, wenn die betroffene Person ihr Einverständnis hierzu erteilt hat.

Wie berechnet man die Bonität?

Verschiedene Faktoren wie die Zahlungsmoral, bestehende finanzielle Verpflichtungen sowie Inkasso- und Insolvenzdaten werden von Auskunfteien zusammengefasst und daraus ein Scoringwert ermittelt. Dieser gibt Auskunft über die Wahrscheinlichkeit von Zahlungsausfällen.

Wie funktioniert eine Bonitätsprüfung eines Kunden?

Personendaten, Zahlungsverhalten und Angaben über Kreditverpflichtungen von Personen und Unternehmen werden von Auskunfteien gespeichert, analysiert und bewertet. Bei berechtigtem Interesse können Sie die Bewertungen der Auskunfteien abfragen.

Wie kann die Bonitätsprüfung von Kunden erfolgen?

Die Bonitätsprüfung kann durch die Abfrage bei einer Auskunftei erfolgen. Gegen Entgelt erhalten Sie die Bewertungen des Kunden. Eine schnelle und unkomplizierte Abfrage ist durch viele Onlineangebote heutzutage möglich. Auch hauseigene Bewertungsmethoden können zur Bonitätsprüfung von Kunden herangezogen werden.

Welche Informationsquellen kann ein Großhändler bei der Bonitätsprüfung benutzen?

Eintragungen im Handelsregister im Bundesanzeiger können Großhändlern Auskunft über die Bonität von Geschäftspartnern geben. Pressemitteilungen, Auskunfteien oder andere Geschäftskontakte liefern außerdem Informationen zur Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens.

Wie hoch muss die Bonität sein?

Ein Scorewert von 97,5% gilt als sehr gut. Bei steigendem Risiko muss mit höheren Kosten oder einer Ablehnung des Vertrags gerechnet werden.

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