SKR03: Kontenrahmen für eine einheitliche Buchführung in Handel und Industrie

Susanne Woda
Kontenrahmen SKR03
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SKR03: Der passende Kontenrahmen für mein Unternehmen? | BuchhaltungsButler

Kontenrahmen sind eine wichtige Organisationsgrundlage in der Buchführung von Unternehmen. Dementsprechend ist die Wahl des richtigen Kontenrahmens von elementarer Bedeutung. Am häufigsten kommen in der Privatwirtschaft die Standardkontenrahmen “SKR03” und “SKR04” zum Einsatz. Was den SKR03 ausmacht, wie er aufgebaut ist und in welchen Fällen er sich besonders eignet, klären wir in diesem Beitrag.

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Was sind Standardkontenrahmen?

In der doppelten Buchführung müssen alle Geschäftsvorfälle geordnet auf Konten erfasst werden. Dafür steht eine große Anzahl von Bestands-, Erfolgs-, Eigenkapital– oder Steuerkonten zur Verfügung. Ein Kontenrahmen bringt ein System in die unterschiedlichen Buchhaltungskonten, indem er sie in verschiedene Kategorien zusammenfasst und sortiert. Das schafft die Grundlage für einheitliche Finanzberichte, die dadurch transparenter und vergleichbarer werden.

Es gibt viele verschiedene Kontenrahmen, die auf die Bedürfnisse verschiedener Branchen spezialisiert sind. Neben Industrie- und Wirtschaftsverbänden hat auch der Buchhaltungsdienstleister DATEV eG verschiedene Kontenrahmen entwickelt. Zu den geläufigsten Standardkontenrahmen (kurz: SKR) gehören der SKR03 und SKR04, da diese branchenübergreifend und in vielen verschiedenen Unternehmen anwendbar sind.

Besonderheiten und Aufbau des SKR03

Der SKR03 ist nach dem Prinzip der Prozessorientierung gegliedert. Er bildet die Wertschöpfungskette im Unternehmen ab, die Reihenfolge der einzelnen Konten ist nach den geschäftlichen Abläufen im Unternehmen sortiert:

Zuerst finden sich Konten, die für die Erfassung von Investitionen und Finanzierungen benötigt werden. Es folgen die Konten zur Abbildung des Herstellungsprozesses, dann die für den Verkauf der Produkte bzw. Dienstleistungen erforderlichen Konten und zuletzt die Abschlusskonten.

Die Konten werden anhand einer vierstelligen Kontonummer sortiert. Mit der ersten Stelle wird der SKR03 in zehn verschiedene Kontenklassen eingeteilt. Anhand der nachfolgenden drei Stellen wird die Einteilung dann noch weiter in Kontengruppe (2. Stelle), Kontoart (3. Stelle) und Unterkonto (4. Stelle) verfeinert.

Kontenklasse Bezeichnung Beschreibung
0 Anlage- und Kapitalkonten Langfristige Vermögenspositionen (z. B. Anlagevermögen, Eigenkapitalkonten und langfristiges Fremdkapital/Darlehen)
1 Finanz- und Privatkonten Kurzfristige Vermögenspositionen (z. B. Umlaufvermögen, kurzfristige Verbindlichkeiten, aber auch die Konten für Bank und Kassenbestand)
2 Abgrenzungskonten Verschiedene Konten in Zusammenhang mit Kapitalkonten (z. B. Konten für Periodenabgrenzung, Zinsaufwendungen und -erträge, Steuern, Forderungsverluste)
3 Wareneingangs- und Bestandskonten Konten im Zusammenhang mit dem Herstellungsprozess (z. B. Materialaufwendungen, Wareneingang, Warenbestände)
4 Betriebliche Aufwendungen Konten für Personal- und Sachressourcen (z. B. Personalaufwendungen, Versicherungen, Fahrzeugkosten, Miete)
5 Frei
6 Frei
7 Bestände an Erzeugnissen Fertige und unfertige Erzeugnisse
8 Erlöskonten Umsatzrelevante Konten (z. B. Umsatz- und Verkaufserlöse, Sonderbetriebseinnahmen, Bestandsveränderungen, gewährte Rabatte und Boni)
9 Vortrags-, Kapital-, Korrekturkonten und statistische Konten Technische Konten für Jahresabschluss (z. B. Vortragskonten, Rücklagen, Gewinn und Verlustvortrag)

Über diese vierstelligen Kontonummern hinaus können Sie im SKR03 Kontonummern bis 99.999 vergeben. Die Konten 10.000 bis 69.999 werden für die Debitorenbuchhaltung genutzt, die Nummern 70.000 bis 99.999 stehen Kreditorenkonten zur Verfügung.

Der SKR03 lässt Spielraum zur Individualisierung. Vor allem anhand der Unterkonten können Sie die Konten individuell für Ihr Unternehmen anpassen.

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Das richtige Konto finden: Praxisbeispiele

Um das richtige Konto im SKR03 zu finden, orientieren sich Unternehmer an den Geschäftsabläufen im Unternehmen. Je früher der Vorgang im Betriebsablauf, desto niedriger die Kontonummer.

Beispiel 1: Ein Unternehmer überweist die Miete für seine Geschäftsräume inklusive der Kosten für Heizung, Gas, Wasser und Strom.

Mietaufwendungen sind betriebliche Aufwendungen, die nicht in den Herstellungsprozess fallen. Sie gehören folglich in die Kontenklasse 4 (1. Stelle der Kontonummer). Die Raumkosten sind in der Kontengruppe 2 (2. Stelle der Kontonummer) zusammengefasst. Hier finden sich die Kontengruppen für Miete (1), Heizungskosten (3) sowie Gas, Wasser und Strom (4). Ein spezielles Unterkonto wird für die Buchung nicht benötigt. Demzufolge bucht der Unternehmer auf den Konten 4210 (Miete), 4230 (Heizung) und 4240 (Strom).

Beispiel 2: Ein Unternehmer erwirbt einen Firmenwagen, der ausschließlich für betriebliche Zwecke verwendet wird.

Ein Kfz gehört zum langfristigen Anlagevermögen des Unternehmens und wird folglich in der Kontenklasse 0 verbucht. Als Teil der Betriebs- und Geschäftsausstattung gehört es in die Kontengruppe 3. Für Pkw gibt es hier die Kontengruppe 2. Der Unternehmer könnte nun ein Unterkonto für jeden einzelnen Firmenwagen anlegen. Da es noch kein Fahrzeug im Unternehmen gibt, bucht er auf dem Konto 0320 (Pkw). Die Abschreibungen auf den Pkw sind Betriebsaufwendungen, das Konto findet sich dementsprechend in der Kontenklasse 4.

Unterschied zwischen den Standardkontenrahmen SKR03 und SKR04

Neben dem Standardkontenrahmen SKR03 ist der SKR04 einer der in der Unternehmenspraxis am meisten verwendeten Kontenrahmen. Beide richten sich an publizitätspflichtige Unternehmen. Sie sind grundsätzlich für jedes Wirtschaftsunternehmen anwendbar, denn sie decken fast alle ihre Erfordernisse ab. Die beiden Kontenrahmen unterscheiden sich allerdings wesentlich in ihrem Aufbau.

Während der SKR03 nach Prozessen gegliedert ist (prozessorientiert), richtet sich der SKR04 nach den Bilanz- und GuV-Positionen im Jahresabschluss (abschlussorientiert). Diese unterschiedliche Gliederung führt dazu, dass die Kontonummern der beiden Kontenrahmen sich deutlich voneinander unterscheiden, während die Bezeichnung der Konten und deren Bedeutung an sich gleich ist.

Ein Wechsel ist aufgrund der Buchführungsgrundsätze (GoB) nicht ohne Weiteres möglich. Unternehmer sollten den Kontenrahmen deswegen mit Bedacht und am besten in Abstimmung mit ihrem Steuerberater wählen.

Auswahl des passenden Kontenrahmens: Für wen ist der SKR03 besser?

Die Kontenrahmen SKR03 und SKR04 wurden speziell für Unternehmen aus Handel und Industrie entwickelt. Sie können von Gründern und Kleinbetrieben, mittelständischen Unternehmen und Großkonzernen aus vielen Branchen genutzt werden. Beide Kontenrahmen eignen sich für EDV-basierte Buchführung und werden von den gängigen Buchhaltungsprogrammen angeboten. Welcher der beiden Kontenrahmen besser zu einem Unternehmen passt, ist deswegen oft eine Geschmacksfrage.

Für Kleinunternehmer und Gründer, die ihre Buchhaltung selbst erledigen möchten, kann der SKR03 jedoch aus praktischen Gründen die bessere Wahl sein. Seine Orientierung an betrieblichen Abläufen ist insbesondere für Buchhaltungs-Anfänger oftmals eine Erleichterung. Sie können die passenden Konten für die Buchung ihrer Geschäftsvorfälle hier schneller finden als in dem am abstrakten Bilanzaufbau orientierten SKR04. Wenn Sie sich aber erst einmal in die Buchhaltung eingearbeitet haben, oder bereits Grundkenntnisse in der Bilanzierung haben, werden Sie sich im SKR04 wahrscheinlich besser zurechtfinden.

Auswahl Kontenrahmen

Arbeiten Sie mit einem Steuerberater zusammen, wird dieser wahrscheinlich den Kontenrahmen empfehlen, der zu den Bedürfnissen Ihres Unternehmens und seinen eigenen Buchhaltungs- und Prüfroutinen passt.

Fazit: SKR03 eignet sich für fast alle Unternehmen

Der Kontenrahmen SKR03 ist ein bewährter und in der Wirtschaft häufig eingesetzter Kontenrahmen. Er ist standardisiert und auf die Belange der meisten Handels- und Industrieunternehmen ausgerichtet. Die Sortierung der Konten im SKR03 orientiert sich an den betrieblichen Abläufen im Unternehmen. Deswegen ist dieser insbesondere für Gründer und Kleinunternehmer, die ihre Buchhaltung selbst erledigen, leicht zu handhaben.

Alle Angaben ohne Gewähr.

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FAQs

Was ist SKR03?

Der SKR03 gehört zu den Standardkontenrahmen, die von den meisten Handels- und Industrieunternehmen anwendbar sind. Er umfasst alle Buchungskonten systematisch und orientiert sich dabei an den Geschäftsabläufen im Unternehmen. Der SKR03 wurde von der DATEV entwickelt und gehört zusammen mit dem SKR04 zu den gebräuchlichsten Kontenrahmen in der Wirtschaft.

Was ist besser, SKR03 oder SKR04?

SKR03 und SKR04 eignen sich für die meisten Handels- und Industrieunternehmen und sind in vielen Wirtschaftsbereichen anwendbar. Sie unterscheiden sich lediglich in der Sortierung der Konten. Wegen seiner Orientierung an Geschäftsprozessen eignet sich der SKR03 besonders für Gründer und junge Unternehmen. Der SKR04 orientiert sich am Aufbau von Bilanz und GuV. Geübte Buchhalter werden schnell mit diesem Kontenrahmen zurechtkommen.

Warum gibt es SKR03 und SKR04?

Kontenrahmen wurden als einheitliches Ordnungsschema für Buchhaltungskonten geschaffen. Sie dienen als Grundlage für den gesetzlich vorgeschriebenen Jahresabschluss. Neben IKR und GKR, den Kontenrahmen der Gemeinschaftsverbände aus Industrie und Wirtschaft, hat auch die DATEV als Buchhaltungsdienstleister verschiedene Kontenrahmen entwickelt. Deren branchenübergreifende Standardkontenrahmen SKR03 und SKR04 gehören heute zu den gebräuchlichsten in der Wirtschaft.

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